Unter dem Codenamen “The Elder Schools” entwickeln Schülerinnen und Schüler des Technischen Gymnasiums seit nunmehr drei Jahren im Rahmen des Seminarkurses ein 3D Computerspiel für den PC.
Der Projektauftrag umfasst die Schaffung einer virtuellen Informationsplattform, welche neben multimedial aufbereiteten schulbezogenen Infos auch eine Menge Spielspaß bieten soll. Auf der Suche nach Infos zum TG-Profilfach “Gestaltungs- und Medientechnik” oder anderen schulischen Details, kann es also durchaus notwendig sein, Rätsel zu lösen, einen Lavafluss zu überqueren oder listige Fallen zu umgehen. Alles hängt davon ab, zu welcher virtuellen Tageszeit der Spieler in der künstlichen Welt unterwegs ist.
Das Arbeiten im Seminarkurs gestaltet sich grundsätzlich sehr frei und selbstorganisiert. Um die Mammutaufgabe der Spieleentwicklung noch authentischer und interessanter zu machen, wurde mit Initiierung des Projekts das fiktive Entwicklerstudio GMTec gegründet. In der simulierten Arbeitswelt organisieren sich die Teammitglieder mit Hilfe der agilen Projektmanagementmethode Scrum. Daily Scrums, Sprints, Reviews und Retrospectives gehören daher ebenso zum Seminarkursalltag, wie das Hantieren mit Kanban-Listen und die Arbeit mit der eigentlichen Entwicklersoftware.
Die Spielwelt bildet ein maßstabsgetreues Modell der Beruflichen Schule, welches zwei Generationen Seminarkursschülerinnen und Schüler in aufwändiger Detailarbeit erstellt haben. Der Jahrgang 2020/21 (Simon Beuter, Kai Blaskowitz, Lucy Göttert, Lucas Janker, Elias Kreidler, Jonas Reimann, Lara Santos de Matos, Jonas Schober und Pascal Uhl) hat dem Modell nun endlich Leben eingehaucht. Ein Team hat sich mit der Programmierung der NPCs (Non Player Characters), also Spielfiguren, die nicht vom Spieler kontrolliert werden, beschäftigt. Die NPCs agieren selbstständig, laufen ihre vordefinierten Wege durch die Welt und erledigen Aufgaben. Der Spieler hat wiederum die Möglichkeit, mit diesen Figuren zu interagieren und somit den Spielverlauf zu beeinflussen.
Ein schöner Nebeneffekt: Die Schülerinnen und Schüler konnten ihre theoretischen Mathematikkenntisse über Lineare Algebra (Vektorgeometrie) direkt in die Tat umsetzen und gleichzeitig Einblick in die Programmiersprache C bekommen.
Neben der Arbeit am eigentlichen Produkt ist ein weiterer Teilbereich enorm wichtig für den späteren Erfolg eines Computerspiels: Kommunikation. Der Erfolg eines Spiels hängt von der Erwartung und Zufriendenheit der Spieler- und Fan-Community ab, welche stets informiert sein will. Aus diesem Grund bereitet ein Medienteam kontinuierlich aktuelle Entwicklungsschritte auf und kommuniziert diese über die hausinterne Produkt-Homepage. In diesem Jahr hat das Medienteam einen Videoclip für die Öffentlichkeit produziert, welcher hier nun angeschaut werden kann. Der Videoclip startet mit einem Teaser, in welchem reale und virtuelle Welt langsam zu verschmelzen beginnen. Im Anschluss folgt ein Blick hinter die Kulissen des Entwicklerstudios.
Mit Ende des aktuellen Schuljahres ist die Entwicklung des Spiels nun so weit vorangeschritten, dass alle interessierten Schülerinnen und Schüler der Beruflichen Schule nun aktiv an der Entwicklung teilhaben können. In regelmäßigen Abständen wird es spielbare Vorabveröffentlichungen geben, welche auf Herz und Nieren getestet werden sollen. Eines ist allen Beteiligten an diesem Punkt klar: Der Traum vom eigenen, funktionierenden Computerspiel ist schon ein ganzes Stückchen realer geworden. Aber – es gibt noch viel zu tun.
Gewerbliche und
Hauswirtschaftliche Schule Horb a. N.
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